Herzinsuffizienz: Haben Unverheiratete höheres Sterberisiko?
Bei einer Herzschwäche, auch Herzinsuffizienz genannt, ist das Herz ist nicht mehr in der Lage, den Körper ausreichend mit Blut und daher mit lebenswichtigem Sauerstoff zu versorgen. Überlastungsbedingte Luftnot oder geschwollene Beine sind mögliche Anfangssymptome. Im Rahmen einer Studie der Universitätsklinik Würzburg konnte nun belegt werden, dass die Langzeitüberlebensrate bei unverheirateten betroffenen Patienten niedriger ist. Als wichtiger Grund für diesen Zusammenhang wird genannt, dass verheiratete Menschen von einer stärkeren sozialen Unterstützung ihres Ehepartners profitieren und ein größeres Vertrauen darin haben, mit der Krankheit zu leben und sie auf lange Sicht zu bewältigen.
So heißt es beispielsweise, dass es allein bei der Medikamenteneinnahme hilfreich sei, auf die Unterstützung des Ehepartners zurückzugreifen oder die eigenen Verhaltensweisen auf diese Weise positiv beeinflussen zu lassen. Alleinlebende Patienten haben es womöglich in dieser Hinsicht etwas schwerer. 1.022 Patienten, bei denen zwischen den Jahren 2004 und 2007 eine Herzinsuffizienz festgestellt worden war, nahmen an der Studie teil. 63 % von ihnen waren verheiratet und 37 % unverheiratet.
Mithilfe spezieller Fragen, die auf Betroffene einer Herzinsuffizienz zugeschnitten waren, wurden Angaben zur Lebensqualität gesammelt. So stellte man unter anderem Fragen zur Hobbygestaltung, Aktivitäten in der Freizeit, mit oder ohne Freunden und zur Familie. Ebenso sollten die Teilnehmer einschätzen, wie hoch sie ihre Selbstwirksamkeit, das heißt ihre Fähigkeit, erfolgreich auf Komplikationen und gesundheitliche Verschlechterungen zu reagieren, einschätzten.
Während der zehnjährigen Nachbeobachtung starben 67 % der Studienteilnehmer, wobei die unverheirateten unter ihnen ein um 60 % erhöhtes Todesrisiko hatten. Die Studienverantwortlichen führen diese Zahl darauf zurück, dass den nicht in einer Partnerschaft lebenden Menschen die ausreichende soziale Unterstützung fehlte. Schließlich kam auch bereits mit der Befragung zum Ausdruck, dass ihre Selbstwirksamkeit geringer war als die der verheirateten Betroffenen.
Für einen Behandlungserfolg einer Herzinsuffizienz mit einer hohen Langzeitüberlebensrate sei es laut Aussagen der Wissenschaftler daher besonders wichtig, das soziale Umfeld der Betroffenen zu stärken und ausreichend mit einzubeziehen, so beispielsweise durch Selbsthilfegruppen. Ein weiterer Therapieschritt müsse sein, das Selbstvertrauen sowie das Maß an Selbstversorgung zu stärken, um den Betroffenen den Umgang mit der Erkrankung zu erleichtern.
Linkamp, K.
Herzinsuffizienz: Verheiratete leben länger
Pressemitteilung
5/2022
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Praxis Erstellt von Dipl.-Med. Gudrun Nerlich
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